30 Sekunden länger grün für den Autoverkehr - Benachteiligung und Desinteresse am Rad- und Fußverkehr
Vor kurzem wurden wir durch einen Bürger auf eine problematische Baustellenampel an der Kreuzung Hellestraße/Leipziger Str. aufmerksam. Diese Ampel benachteiligt den Rad- und Fußverkehr in Nord-Süd-Richtung erheblich. Nachdem die Lichtsignale für alle Verkehrsteilnehmer synchron auf grün schalten, springt die Ampel für den Rad- und Fußverkehr bereits nach 10 Sek. wieder auf Rot. Die Ampel für den motorisierten Verkehr bleibt für weitere 30 Sek. auf grün.
Ein Video gibt es hier bei Instagram zu sehen.
Nachdem der Bürger bereits vor 8 Wochen die Stadtverwaltung über diesen Missstand informiert hatte, erhielt er prompt die Rückmeldung, dass das Problem angegangen und die zuständige Baufirma informiert werde. Doch nach 4 Wochen ohne sichtbare Veränderungen schickte er eine erneute E-Mail, in der er auf die fortwährende Benachteiligung hinwies. Diesmal blieb eine Antwort von der Verwaltung jedoch aus. Der Bürger berichtete uns, dass er kein 3.Mal nachfragen möchte, denn es kann nicht sein, dass Bürger*innen sich genötigt fühlen, immer wieder bei der Verwaltung nachzuhaken und zu „Bittstellern“ zu werden und so wendete er sich an uns.
Diese Situation zeigt einmal mehr die strukturelle Benachteiligung des Rad- und Fußverkehrs und das scheinbare Desinteresse an den Belangen dieser Verkehrsteilnehmer*innen. Wir fordern die Stadt auf, solche Missstände ernst zu nehmen, zu handeln und nach entsprechender Frist selbst zu prüfen und nicht die Bürger*innen zu ihren Handlangern zu machen, die sich ggf. schon melden werden, wenn Missstände nicht durch beauftragte Unternehmen abgestellt wurden.
Doch möglicherweise setzt die Verwaltung darauf, dass sich das Problem „von selbst erledigt“ – wie so oft durch einfaches Aussitzen. Denn voraussichtlich Mitte Dezember soll die Baustellenampel wieder entfernt werden.
Ihr habt ähnliche Geschichten mit der Verwaltung erlebt? Schreibt sie uns gern!