Sperrung der Elbuferpromenade
Am vergangenen Dienstagmorgen wurde der Abschnitt des Elberadwegs zwischen Domfelsen und Strombrücke wegen potenzieller Einsturzgefahr durch Hohlräume im Bauwerk gesperrt. Wir forderen die Stadtverwaltung auf, schnellstmöglich eine Umleitung einzurichten, die unnötige Umwege vermeidet. Die von der Stadtverwaltung angekündigte Umleitung durch die Innenstadt sei keine akzeptable Lösung.
Wir sehen einen möglichen neuen Verkehrsinfarkt auf die Stadt zu kommen, wenn nun nach dem Damaschkeplatz eine weitere zentrale Verbindung für den Radverkehr von erheblichen Umwegen betroffen ist. Jeder Mensch auf dem Fahrrad sorgt für weniger Stau in der Stadt. Auf dem Weg entlang der Elbe sind täglich tausende Radpendler*innen und im Sommer noch viel mehr Radtourist*innen unterwegs. Wenn auch nur 10% davon auf das Auto umsteigen, haben wir ein Problem.
Für den ADFC gibt es daher angesichts der Wichtigkeit der Strecke nur eine Lösung für die Sperrung. Eine angemessene Umleitung kann hier nur so aussehen, dass der Fuß- und Radverkehr am Domfelsen auf die Fahrbahn des Schleinufers geleitet wird und an der Strombrücke wieder zurück an die Elbe. Dafür muss eine der vier Spuren des Schleinufers gesperrt werden.
Besonders für den Radtourismus als auch für den Fußverkehr, sei eine mehrere Kilometer lange Umleitung keine Lösung. Radtourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für unsere Stadt, die Sperrung des Elberadweg mitten im Sommer ist ein touristischer Supergau. Die Abfahrt an der Johanniskirche ist für Radtourist*innen mit schwerem Gepäck auf dem Kopfsteinpflaster auch völlig illusorisch. Für die Querung am Petriförder hat die Stadt auch nach Monaten noch immer keine Lösung vorgestellt. Diese ist also auch keine Alternative mehr.
Eine Untersuchung im Zuge des neuen Tourismuskonzeptes zeigte, dass 19% der Tourist*innen angaben Magdeburg wegen des Elberadweges zu besuchen. 22% der befragten Leistungsträger*innen aus der Tourismusbranche sprachen sich angesichts dessen für eine Verbesserung des Radtourismus aus. Der Radtourismus soll daher mit dem Stadtratbeschluss zum neuen Tourismuskonzept eigentlich bedeutsam gestärkt werden. Mit der Sperrung des Weges an der Elbe und des Abrisses der Petriförderbrücke haben sich die Bedingungen eher erheblich verschlechtert.
Wir kritisieren aber auch die Kommunikation der Stadtverwaltung. Es kann nicht sein, dass hier akute Einsturzgefahr herrscht und die Stadtverwaltung zwar am Morgen sperrt, aber erst am Abend Informationen vermeldet und die Gefahr vor Ort in keiner Weise kenntlich macht. Dass der Streckenabschnitt langfristig in der Bausubstanz gefährdet ist, war schon lange bekannt. Warum hier mal wieder keine Planung für eine Umleitung vorbereitet ist, ist absolut unverständlich und erinnert an den planlosen Umgang mit der Damaschkeplatz-Sperrung. Nach den Erfahrungen mit der Brückensperrung hatten wir auf einen besseren Umgang mit Sperrungen für den Radverkehr gehofft.
